Sie fragte sich, warum sich diese Frau das antat. Sicher. Für den Status der Gattin, das leuchtete ein, dennoch, da war ein Mann, der sie nicht liebte, der sie nimmer heiraten, sondern nur Verantwortung übernehmen wollte. Für sein Kind. Und da war ja noch die ganze Rennerei, binnen kürzester Frist schwanger zu werden, fremdschwanger, da sie sonst gar keine Chance mehr gehabt hätte.

Fragte sich, wer sich diesen ganzen Stress leisten konnte. Der Selbstausbeutung.

War nicht sicher, ob sie da unbeauftragt aufwarten sollte mit ihrer Einschätzung. Auf jeden Fall wiederholte sich da etwas auf ganz auffällige Weise. Hast du den Eindruck, deine Mutter ist glücklich geworden? Diese alte Frau war an der erstbesten so guten wie lieblosen Partie ihr ganzes, langes, fremdbestimmtes Leben hängengeblieben.

Dachte, es musste wohl viel sein, wenn es sich so lange so gelohnt hatte, dass keine Trennung in Frage kam. Und die Tochter sich entschied, dasselbe nochmal von vorn anzufangen ...

Ob sie selbst sich freuen würde, Tochter dieser Mutter und Enkelin dieser Großmutter zu sein? Diese Linie anheimgezüchtet zu bekommen …

Du kannst nur durch deinen Mann etwas sein, bedenke, allein bist du gar nichts.

Hieß gar nichts wert. Tausend Dankschreiben auch.


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